Heilungsräume

Dass wir sehend werden für das Wirken Gottes an uns, an unseren Mitmenschen, dass wir frei werden von allem, was uns belastet und trennt von Gott und Menschen, dass wir hörend und sprachfähig werden für Gottes Wort und für das rechte Reden miteinander, das sind Gebete, die wir im Innersten tragen.

Helle Augen, befreite Sprache, hörende Ohren und das gereinigte Herz sind Grundbedürfnisse unserer Seele, Christus kennt sie.

  • ER hört unser Verstummen und was dahinter liegt.
  • ER kennt den Grund unserer Verschlossenheiten und durchschaut die Gitter, die um uns herum gewachsen sind und uns isolieren.
  • ER sieht die tastenden, unsicheren Hände dessen, der angewiesen und abhängig ist von denen, die für ihn sehen.

Jesus leidet an unserem Ausgeliefertsein und will uns daraus befreien. Seit Seiner Auferstehung leuchten uns Jesu Wunden im Sieg der Macht Gottes, im Sieg des Tod-Überwinders. Wir sind auf Schritt und Tritt von diesen heilenden Wundmalen umgeben. Sie wirken da, wo wir sind, und verwandeln auch unsere Räume in Heilungs-Räume Seiner Gnade:

Darin erfahren wir – wie uns das erste Bild zeigt – den Durchbruch der Klarheit Gottes, die inneren und äußeren Aussatz aufdeckt und zugleich heilt. Christus durchgreift die Gitter unserer Zwänge, unserer Abgrenzungen, unserer Widerstände in heilender Bestimmtheit.

Wir empfangen die Einsprache des Heiligen Geistes, das Brot der Sprache, das für uns gebrochen wird und das wir weitergeben an andere. Das will uns das mittlere Bild vermitteln.

In unseren blinden Augen geht die Sonne der Liebe auf – sagt uns das dritte Bild. Wir können allmählich die Menschen, die Situationen um uns herum deutlicher wahrnehmen, angstlos, nicht mehr verschwommen oder distanziert, wie jener, von dem das Evangelium berichtet: er sah die Menschen wie Bäume (Markus 8). Gott lässt uns im Sehen auch unseren Standpunkt finden und weitet in Seinem Licht unser Herz, unsere Sinne.

In diesen drei Bildern ist versucht, das leise Geschehen der Heilungen Jesu Christi nach den Evangeliumstexten:

  • Matthäus 8 (Heilung eines Aussätzigen, links)
  • Markus 7 (Heilung des Taub-stummen, Mitte)
  • Markus 8 (Heilung des Blinden, rechts)

sichtbar zu machen.

Wir alle bedürfen solcher Heilungen, weil es in unserem Leben immer wieder Verwundung und Verlassenheit, Verstummung und Verweigerung, Nichtsehen-wollen und Nicht-mehr-sehen-können gibt. Wie oft wachsen aus inneren Verletzungen Krankheiten, Ängste, auch Schuld, die der Heilung bedürfen und der Erlösung durch Jesus Christus.

Den Bildern liegen dunkle Farbschichten zugrunde, ins Dunkel eingelassen ist Rot – das Zeichen für die Wundmale des Auferstandenen. Licht bricht in allen drei Bildern von oben herein: trichterförmig, wie ein Einschnitt, oder wie ein dreieckiger Keil. Es überstrahlt und „ver-wandelt“ in Lichtbündeln, in gebrochenen hellen Farbklängen den dunklen Untergrund.

Diese Bilder wollen sagen: JESUS CHRISTUS nimmt uns an wie wir sind. Nichts bleibt von seiner Liebe, seinem Licht ausgespart, wenn wir zu IHM kommen. ER zieht uns zu sich, in den Heilungsraum Seiner Gnade. In Seinen Wunden ist Heil.

Auch uns spricht ER zu: ICH will es tun – sei gereinigt!  - Hephata – Tu dich auf! Sei sehend!

Gemälde Öl auf Leinwand (1989) und Text: Sr. Christamaria Schröter, Christusbruderschaft Selbitz

Relief von Pater Rupert Mayer

P. Rupert Mayer SJ (1876-1945)

Als „Apostel Münchens“ wird der Jesuitenpater Rupert Mayer bis heute tief verehrt.

Als Volksmissionar, Stadtseelsorger und – trotz Beinamputation – tatkräftiger Spendensammler fand er großen Rückhalt in der Bevölkerung.

Nachdem er trotz Predigtverbot entschieden gegen das NS-Regime eintrat, wurde Pater Rupert Mayer ab 1937 wiederholt verhaftet.

Nach KZ-Haft und Internierung im Kloster Ettal über 4 ½ Jahre verstarb er bald nach seiner Rückkehr am 1. Nov. 1945.

1987 wurde er durch Papst Johannes Paul II. in München selig gesprochen.

Als Spiritual prägte Pater Rupert Mayer in wöchentlichen Vorträgen die religiöse und geistige Entwicklung der Schwestern und formte ihr Glaubensleben.

Relief von Präses Pichlmair

Anton Pichlmair (1880-1937)

Trotz seiner bescheidenen und wortkargen Persönlichkeit war Pichlmair durch seine unermüdliche Tätigkeit einer der Hauptakteure in der katholischen Arbeiterbewegung Bayerns.

Als Sohn eines Bauern und Zimmermanns widmete er sein ganzes Priesterleben der Arbeiterschaft.

Im Leohaus, in dessen Leitung er 1910 berufen wurde, verhalf er als Redakteur den verschiedenen Verbandszeitschriften mit seinem volksnahen, ansprechenden Stil zu großer Verbreitung.

Als erster Präses stand Pichlmair von der Gründung 1914 bis zu seinem Tod der Schwesterngemeinschaft vor, formte ihre Spiritualität, sorgte aber auch durch seinen Kunstsinn für eine zeitgemäße Ausstattung von Kapelle und Mutterhaus.

Durch seine Persönlichkeit hat er die Gemeinschaft entscheidend geprägt.

Kreuz mit Korpus Hauskirche

Aus dem Jahr 1958, Lindenholz, geschnitzt, von Friedrich Hirsch, München

Tabernakel in der Hauskirche

GEBT IHR IHNEN ZU ESSEN!

Die Rückkehr der Jünger und die Speisung der Fünftausend (Mk 6,30-44)

Von weit her kommt ein endloser Zug. Sehnsucht und Erwartung bestimmen ihr Verhalten. Sie bekommen erst die Jünger in den Blick, dann Jesus selber.

In IHM senkt sich der Himmel zur Erde und findet Ausdruck im Segensgestus seiner Rechten: Göttliches Erbarmen, das durch sein Herz hindurch sich tatvoll den Menschen kundtut. Er, der Sohn des Vaters, ist uns Vater, Mutter, Bruder, Schwester geworden.Und sein Schoß wird, da die Jünger geben, was sie haben – fünf Brote und zwei Fische – zum Quell des Lebens für alle.

Es ist ein Geheimnis um die Jüngerschar zwischen Jesus und dem Volk. Die Jünger sind die Mittler. Jesus möchte durch sie am Werk sein. Sie überbringen die Gaben, und unter seinem Segensgebet werden diese zum Brot für die vielen. Dabei wollten sie alle Sorge um die Not der anderen zuerst auf die Leute selber abwälzen: „Entlasse sie, damit sie in die umliegenden Höfe und Dörfer gehen und sich zu essen kaufen.“ – Doch Jesus stellte sie: „Gebt ihr ihnen zu essen!“

Ja, wenn sie doch die Gabe Gottes erkennten, die Gott jedem von uns in reichlichem Maße gegeben hat: nicht bloß das eigene Leben zu meistern, sondern auch um andere froh zu machen und sie die Sinnhaftigkeit ihres Lebens erfahren zu lassen.

So werden die fünf Brote und zwei Fische – alles, was die Jünger geben können – zur Gabe für die vielen. Und das Wunder Jesu setzt sich unter ihren Händen fort – und wird sich bis ans Ende der Zeiten unter ihren Händen fortsetzen. Die wie Schafe waren, die keinen Hirten haben, haben in Jesus den Hirten ihrer Seelen gefunden, der gekommen ist, ‚ihre Seelen dem Tode zu entreißen und zu nähren in ihrem Hunger’ (Ps 33,19); der spricht: ‚Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben’ (Joh 6,51)!

Johannes Reitsammer SJ

Heilige Familie (Ambo)

Der zwölfjährige Jesus im Tempel

Mutter Gottes Figur

Madonna mit Kind - Holz geschnitzt und gefasst Datierung unbekannt

Unser Kreuzweg in der Hauskirche

der Kreuzweg wurde von Anton Rückel geschaffen

Herz Jesu Statue

Holz geschnitzt, farbig gefasst, von Franz Hoser