Bolivien - Familien in Not

Es ist häufig, dass Familien mit geringem Einkommen an der Pforte unserer Schwesterngemeinschaftanklopfen, Hilfe suchen und vor allem um Lebensmittel und Medikamente bitten.

Mit Einbruch der Pandemie hat sich die Zahl der Bittsteller empfindlich erhöht. Die Situation der Familie Colque ist nur eine von rund 37 Familien, denen wir derzeit hilfreich beistehen.

Mit Jahresbeginn 2020 entschlossen sich Frau Sabina und der Kindsvater Eugenio ihr Heimatdorf Poroma, rund 66 km von Sucre entfernt, zu verlassen um nach Sucre umzusiedeln. Sie waren auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen und rechneten nicht mit der harten Realität, die sie in der Hauptstadt antreffen, auch nicht mit der Möglichkeit, keine Arbeit zu finden.

Bereits nach kurzer Zeit waren sie in Sucre mit großen Problemen konfrontiert! Herr Eugenio entschied sich, Frau und Kinder in Sucre zu verlassen. Die Sorge für die Kinder überließ er der Mutter mit dem guten Rat und der Verpflichtung, dass die Kinder im Zentrum der Stadt Fußgänger um Almosen bitten. Gesagt – getan!

Belastet von dieser Not kam Frau Sabina im November 2020 mit vier Kindern zu uns. Im Gespräch wurden zum Mangel an Nahrungsmitteln auch die Wohnverhältnisse offenkundig. Unverzüglich legten wir einen Termin fest für einen Hausbesuch, um die prekäre Situation vor Augen zu haben. Sie hatten nur zwei Strohmatratzen auf dem Fußboden, keinen Tisch, keinen Stuhl, weder Schrank noch Kocher! Die Kinder gingen nicht zur Schule, waren nicht eingeschrieben, weil das erbettelte Geld für das Schulmaterial nicht reichte! Unsere Gemeinschaft entschloss sich umgehend zum Kauf von drei Betten, zwei Matratzen (die Strohmatratze konnte noch verwendet werden), drei Wolldecken, einem Tisch und sechs Stühlen. Auf den Fotos spiegeln sich Hoffnung, Zuversicht und Freude über all das, was ihnen unerwartet zukam. Kein Vergleich zwischen der ersten Begegnung mit den Schwestern und jetzt!

Diese Dankbarkeit geben wir an all unsere Wohltäter weiter, mit einem herzlichen “Vergelt’s Gott”.

Dank dieser Hilfen aus der Heimat können wir in Sucre und Umgebung viele Hilfeleistungen realisieren, die Lebensqualität und Freude am Leben wecken und zum eigenen Tun anspornen. Derzeit kommt Frau Sabina monatlich um Grundnahrungsmittel. Wir denken auch an eine Familienbegleitung. Doch vordergründig ist, dass die Kinder, auch jetzt in der Coronakrise, am Schulunterricht teilnehmen.

Ihre Schwestern v. d. Hl. Familie, Sucre

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