Wie alles begann

Auf Bitten des Erzbischofs von Sucre, Jose Clemente Maurer CSsR, entsandte die Gemeinschaft im Jahre 1963 die ersten vier Schwestern in die Mission nach Bolivien in Südamerika, wo sie die Seelsorge der bayerischen Priester unterstützen sollten. Damit hat unsere Gemeinschaft Jesu Wort reagiert: "Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern" (Mt 28,19).

Im August 1963 kamen die vier Schwestern - nach einer Zwischenstation in Sucre, der Hauptstadt von Bolivien, in Camargo an. Zunächst betreuten sie ein Internat für Schüler vom Land. Später sah man die Schulung in Cursillos für die Katecheten der Landgemeinden sowie die religiöse und praktische Unterweisung der Mädchen und Frauen vom Land als noch wichtiger an. Zwei Schwestern übersiedelten 1964 nach Sucre, um Erzbischof Maurer den Haushalt zu führen und im Bischofshaus verschiedene Dienste zu übernehmen. Um dem einfachen Volk zu helfen, begannen sie hier mit einer Haushaltsschule für Hausangestellte, die sich inzwischen zur staatlich anerkannten Akademie entwickelt hat. Bald dachte man an die große Notwendigkeit des Nachwuchses einheimischer Kräfte und richtete Postulat und Noviziat ein. 1967 wurde das Krankenhaus "San Clemente" in Camargo fertiggestellt.

Zwei Schwestern wurden für den Dienst im Krankenhaus entsandt, die mit bolivianischen Ärzten zusammen arbeiteten. Viele der Hilfesuchenden konnten sich der körperlichen Genesung erfreuen, für viele Patienten war der Krankenhausaufenthalt auch ein religiöser Neuanfang. Aufgaben und Einrichtungen Die Technische Akademie "Académia Técnica Hna. Mechtildis" in Sucre mit verschiedenen Berufsausbildungen wird von ca. 120 bis 150 Schülerinnen und Schülern besucht und wird seit dem Schuljahr 2003 von Sr. Maria Anachuri geleitet.

Folgende Ausbildungen werden angeboten und durchgeführt:

- Schneidern (zweijährig)

- Kochen und Konditorei (einjährig)

- Maschinenstricken (einjährig)

- Handarbeiten (einjährig)

Das Zentrum für Familienpastoral der Diözese Sucre wurde von Sr. Anna begonnen und ständig weiter ausgebaut; es wird jetzt von Frau Carla Gómez geleitet. Drei weitere Mitarbeiter teilen sich die verschiedenen Aufgabenbereiche wie z.B. - Ehe-, Familien- und Partnerberatung - Ehevorbereitungskurse .

Das "Dispensario (ambulantes Gesundheitszentrum) Sagrada Familia" in Sucre Alto Mesa Verde steht unter der Aufsicht von Frau Ruth Sensano unter Mitwirkung von Sr. Marita.

Folgende Bereiche bzw. Dienste werden angeboten:

- Allgemeinmedizin

- Zahnmedizin

- Gynäkologie

- Krankenstation für kurzzeitigen Aufenthalt

- Apotheke

- Labor

Der Kinderspeisesaal (Comedor) in Sucre, Alto Mesa Verde wird Hna. Rosa geleitet. Sie besucht auch die Familien der Kinder. Die Oberaufsicht liegt bei Schw. Marita. Etwa 200 Kinder erhalten während der Schulzeit Montag mit Freitag ein Mittagessen. Für viele ist dies die einzige Sättigung am Tag. Die Kinder sind zwischen vier und vierzehn Jahre alt. Sie kommen aus armen und aus extrem armen Familien.

Seit 2010 gibt es am Stadtrand von Sucre, in Alto Mesa Verde, ein Hausaufgabenprojekt. Dieses Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche, die täglich in den Speisesaal zum Mit­tagessen kommen und die in der Schule große Schwierigkeiten beim Lernen haben oder deren Eltern Anal­phabeten sind, so dass sie ihren Kin­dern bei den Hausaufgaben nicht hel­fen können. Darunter sind auch Kinder, die allein in der Stadt zurückgelassen wurden, weil die Eltern zum Arbeiten aufs Land gezogen sind und nicht je­den Abend zurückkommen. In diesen Fällen kümmern wir uns auch um das Schulmaterial; falls nötig vermitteln wir sie an das SOS-Kinderdorf.

Im Schuljahres 2014 wurden etwa 70 Kinder und Jugendliche in drei Gruppen zu je 20-25 betreut. Eine Gruppe traf sich am Vormittag von 9.00-12.00 Uhr, zwei am Nachmittag von 13.30-17.00 Uhr. Viele dieser Kinder zeigen auffällige Ver­haltensweisen oder haben Defizite im sozialen Verhalten; sie können sich nur schwer konzentrieren und haben Probleme beim Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen. Drei pädagogische Fach­kräfte gehen auf die spezifischen Schwierigkeiten der einzelnen ein und versuchen, sie entsprechend zu fördern. Die Hilfe bei den Hausaufgaben wird ergänzt durch kreative Tätigkeiten, wie Malen, leichte Bastelarbeiten, Singen oder Geschichten hören und selber welche erfinden. Darüber hinaus erscheint es uns wichtig, Werte zu vermitteln, wie z. B. Verantwortung, Respekt, Solidarität, Ordnung und Hygiene. Immer wieder suchen wir den Kontakt zu den Eltern zu Informationen und Besprechungen.

Eine wichtige Stütze ist für uns dabei die Zusammenarbeit mit der Familienpastoral. Die Mitarbeiter bieten Vorträge an zu Familien- und Erziehungsthemen. Besonders auffällige Kinder oder Jugendliche werden psychologisch begleitet. Gemeinsame Feiern zum Schuljahranfang und -ende, zum Tag des Kindes, zum Muttertag oder zum Tag der Lehrer lockern den Alltag auf. Unser Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen zu selbstbewussten und gemeinschaftsfähigen jungen Menschen zu erziehen, die bereit sind, das Leben in ihrem Dorf oder ihrem Stadtviertel mitzugestalten und die sich dabei von christlichen Werten leiten lassen. Sr. Yola Camacho In Villa Abecia führen wir ein Internat für Mädchen vom Land (für ca. 35 Mädchen), damit sie die Schule besuchen können; verantwortlich ist Hna. Yola, die außerdem an der Schule im Ort Religionsunterricht erteilt. In Sucre Alto Mesa Verde halten Schwestern Handarbeitskurse (Stricken, Nähen) oder Religionsunterricht und übernehmen pastorale Dienste.

Hausgemeinschaften in Bolivien bestehen in

- Sucre, Regionalhaus/Hauswirtschaftliche Academie

- Sucre

- Alto Mesa Verde/Pfarrei Hl. Familie

- Villa Abecia, Internat