Schwester Lucia stellt sich vor

Getragen von der Überzeugung, dass Gott mich als Arbeiterin in seine Ernte ruft und mich einlädt, dem Beispiel Jesu von Nazareth zu folgen.

Mein Name ist Lucia Perez Guzman, ich bin in Chuquisaca - Hernando Siles - San Juan del Pirai geboren und habe sechs Geschwister.

Als ich 15 Jahre alt war, wollte ich in ein Kloster in Sucre eintreten. Da ich noch minderjährig war, war es nicht möglich, meinen Traum zu verwirklichen. So entschied ich mich, mit der Schule weiterzumachen und hielt gleichzeitig Kontakt zu den Schwestern von der heiligen Familie, um deren Lebensstil kennenzulernen.

Im Jahr 2009, als ich 18 Jahre alt war, trat ich als Aspirantin in die Gemeinschaft ein. Ich war sehr glücklich, weil ich meine ersten Schritte in der Nachfolge Christi machen durfte. In dieser Zeit habe ich das Abitur gemacht. 2010 begann die Ausbildungsphase des Postulats. Ich konnte die Gemeinschaft näher kennenlernen: das Gemeinschaftsleben, das Gebet und das Apostolat und ich konnte bei den verschiedenen Aktivitäten mitmachen. 2011/12 wurde ich im Noviziat angeleitet, durch persönliches und gemeinschaftliches Gebet eine engere Freundschaft und Nähe zu Jesus zu pflegen. Ich habe auch eine umfassende Ausbildung erhalten, z. B. durch die Teilnahme an der Noviziatsschule in Sucre. In dieser Zeit nahm ich auch an Kochund Backkursen und an Näh- und Schneidereikursen in unserem Institut „Hermana Mechtildis“ teil, sowie an Fortbildungen, die die Familienpastoral anbot.

Am 2. Februar 2013, dem Tag der Darstellung des Herrn, erhielt ich das Schwesternkleid und wurde somit Schwester von der heiligen Familie. Nun begann die Etappe des Juniorats. Von 2014-2018 war ich verantwortlich für den Kinderspeisesaal „Sagrada Familia“ in Alto Mesa Verde, einem Stadtteil von Sucre, wo täglich zwischen 100 und 180 Kinder im Alter von drei bis vierzehn Jahren aus armen oder zerrütteten Familien ein warmes Mittagessen erhalten. Durch diese Aufgabe hatte ich Gelegenheit, bei Gesprächen mit Eltern, Großeltern oder Beratern viel Einblick in familiäre Situationen zu erhalten. Daher kann ich sagen, dass das Charisma unserer Gemeinschaft für mich von entscheidender Bedeutung und sehr aktuell ist: den Familien menschliche und christliche Werte zu vermitteln. 2016 begann ich an der Universität San Francisco Xavier de Chuquisaca Sozialarbeit zu studieren. Dabei konnte ich die wissenschaftliche Theorie mit der Praxis verbinden, um so einen kompetenteren Dienst an der am meisten gefährdeten Bevölkerung der Gesellschaft leisten zu können und zur Verbesserung ihrer Lebenssituation beizutragen.

2018 machte ich mein Praktikumsjahr in einer öffentlichen Einrichtung des städtischen Sozialamtes, in der weibliche Opfer von Gewalt betreut werden. Dabei habe ich viel Wissen in diesem Bereich erworben, aber es gab Situationen, die mir als Schwester von der heiligen Familie nachgingen, z. B. die Tatsache, mitzubekommen, wie Familien auseinanderbrechen aufgrund von Gewalt oder mangelnder Kommunikationsfähigkeit. Angesichts dieser Realität spüre ich, wie wichtig es ist, durch Hausbesuche Familien zu begleiten und zu beraten, um die Ehe und das Familienleben zu stabilisieren.

Nachdem ich bereits seit sieben Jahren zur Gemeinschaft gehöre und die oben genannten Erfahrungen machen durfte, bin ich überzeugt, dass Gott mich als Arbeiterin in seine Ernte ruft und mich einlädt, dem Beispiel Jesu von Nazareth zu folgen, der sein Leben damit verbrachte, den Bedürftigsten Gutes zu tun.

In dieser Gewissheit richte ich meine Bitte an die Gemeinschaft der Schwestern von der heiligen Familie, mich in diesem Jahr zur Lebensweihe zuzulassen, um mich so für immer an die Gemeinschaft binden zu können und im Namen Christi den Familien zu dienen.

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